März 2019: Stefan Geisler "KÖNIGSTÄSCH"

FORUM 2019 "BRÜCHE" Video zur Vernissage

Juni 2019 KiT-FORUM "BRÜCHE" Malerei – Skulptur – Druck – Schmuck – Assemblage

Mai 2019: Beate Freier-Bongertz "staunen ist wie abenteuer am mittwoch"

Juni 2019: „Einblicke No. 22“ – Abschlussausstellung des Profiprax Designseminars

September 2018: „Mensch und Natur“ – Gymnasium Marienschule – Europaschule Ostendorf-Gymnasium

September 2019: Ulrich Möckel "Weißer Wald. Bewegt"

Oktober 2019: "20 Jahre Kunst im Turm - das Jubiläum"

20 Jahre "Kunst im Turm" - das Video zur Jubiläumsfeier

November 2019: Künstlerinnengruppe Septimus Werkschau "Was Schönes"

zu den Arbeiten

Das Schöne in der Kunst – ein brisantes Thema. Kann das Schöne auch das Wahre sein? Darf Kunst überhaupt schön sein, ohne sich dem Vorwurf der Oberflächlichkeit oder gar des Kitsches auszusetzen? Oder muss die Kunst durch die Schönheit ihrer Erscheinungen erst aufmerksam machen, die Menschen faszinieren und durch sie sprechen?

Diesen Fragen gehen die Künstlerinnen und Künstler der freien Künstlergruppe SEPTIMUS in ihrer diesjährigen Werkschau im Kunstturm nach.

Für Lisa Grygier ist der Kitsch zu schön, um wahr zu sein. Im Gegensatz zu den zurückhaltenden Farben der Natur ist der Kitsch bunt, kommt vorzugsweise  in Pastellfarben daher. Ihre farbigen Gemälde handeln von den Wohnungen der Menschen, die sich mit ihrem Interieur, ihren Haustieren von der Wirklichkeit zurückziehen, während die Nacht vor den Fenstern ohne Farben ist, sich aber dort vielleicht das wahre Leben abspielt.

Elisabeth Fellermann kombiniert transparente Plastikelemente mit filigranen Zeichnungen von Fischen. Klar und durchscheinend sind die Elemente, leicht und detailliert die Zeichnungen, zusammengehalten werden sie in einem Netzwerk aus Draht.

Die Faszination des transparenten Materials, die filigranen Strukturen der Zeichnungen sowie das Spiel mit Licht und Schatten erinnern an Spiegelungen im Wasser, seine Tiefe und Haptik. Wunder der Natur, Schönheit in Plastik.

Lore Liebelt denkt  auf der Suche nach etwas Schönem zunächst einmal nicht an Pfützen. Pfützen sind schmutziges stehendes Wasser in Straßenlöchern, kurzzeitige Erscheinungen, schnell versiegt, wenn das Wetter wieder „schön“ wird. Dennoch offenbaren ihre „Pfützenfotos“ eine seltsame Schönheit. Das verrottete Laub in ihnen kontrastiert mit klar gespiegelten Blättern der Bäume über ihnen;   Steine, Erde, Dreck auf dem Grund des brackigen Wassers malen den Untergrund für gespiegelte Laternen, Hausecken, Kirchtürme. Mal milchig trüb, mal klar und hell bilden sie eine Grundierung für die Erscheinungen auf der Oberfläche.

Pfützenbilder – beiläufige Zufallsentdeckungen, festgehalten mit der Handykamera und sozusagen aus der Hüfte geschossen. Schönheit ist vergänglich, wie man weiß, sie liegt im Auge des Betrachters, dem sie plötzlich aufscheint, bevor der graue Schleier der Alltagswelt sie wieder verdeckt.

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Ralf Saadhoff zeigt mit seiner Sicht auf die unsichtbaren Städte „Le Cittá invisibili“ von Italo Calvino eine andere Sicht auf etwas Schönes.

Bezugnehmend auf die fiktiven Städte, von denen Marco Polo erzählt, hat Calvino alle 55 Städte beschrieben und mit einem Frauennamen bezeichnet.

Saadhoff hat einen Teil dieser Prosagedichte zeichnerisch, malerisch umgesetzt und dabei mithilfe von farbigen Kreiden, aber auch von Braunkreiden und Kohlestiften Bilder mit einer sanften Farbigkeit erstellt, die die Schönheit der Sprache bildnerisch aufleuchten lassen.